Fragen zu den Funkzeugnissen
Wozu benötige ich eine UKW-Sprechfunkanlage? |
Ein Mobiltelefon ist aufgrund der begrenzten Reichweite im Notfall nicht in der Lage den lebenswichtigen Kontakt zu anderen Schiffen herzustellen. Außerdem ist die Telefonnummer von benachbarten Schiffen nicht bekannt. Wichtige Wetter- und nautische Warnnachrichten sowie wirksame Hilfe im Seenotfall durch andere Schiffe bringt nur eine Funkanlage.
Benötige ich bereits ein Funkzeugnis wenn ein Funkgerät an Bord ist? |
Ja, der Gesetzgeber hat festgelegt dass eine Abhörpflicht besteht sobald sich ein Funkgerät an Bord befindet. Abhören setzt ein Einschalten des Gerätes voraus, und einschalten dürfen Sie nur wenn Sie ein Funkzeugnis für das entsprechende Fahrtgebiet (Binnen/See) besitzen. In der 12. Verordnung zur Änderung seeverkehrsrechtlicher Vorschriften vom 06.08.2005 ist in der Sportseeschifferschein-Verordnung festgelegt worden, dass "Führer von Sportfahrzeugen ihre Befähigung zur Teilnahme am mobilen Seefunkdienst und am mobilen Seefunkdienst über Satelliten entsprechend der funktechnischen Ausrüstung nachweisen müssen". Das bedeutet, dass es nicht mehr ausreicht, wenn "irgendeine Person" an Bord ein Funkzeugnis besitzt, sondern es muss der Schiffsführer sein.
Welches Sprechfunkzeugnis ist im Binnenschifffahrtsfunk vorgeschrieben? |
Das UKW-Sprechfunkzeugnis Binnen (UBI) berechtigt zur Teilnahme am Binnenschifffahrtsfunk, erlaubt aber nicht die Teilnahme am weltweiten Seenot- und Sicherheitssystem GMDSS im Bereich des Seefunks. Die praktische Verkehrsabwicklung (Prüfung) erfolgt in deutscher Sprache.
Welches Sprechfunkzeugnis ist im Seefunk vorgeschrieben? |
Im Seefunk gibt es das beschränkt gültige Funkbetriebszeugnis (Short Range Certificate - SRC) für die Teilnahme am UKW-Seefunk, der auf Sportbooten verwendet wird.
Außerdem gibt es das Allgemeine Funkbetriebszeugnis (Long Range Certificate - LRC) für die uneingeschränkte Teilnahme am Seefunk, also auch Grenz- und Kurzwelle sowie Satellitenseefunk.
Beide Funkbetriebszeugnisse berechtigen selbstverständlich auch zur Teilnahme am GMDSS, dem weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystem im Seefunkdienst, jedoch nicht zur Teilnahme am Binnenschifffahrtsfunk. Für beide Funkbetriebszeugnisse erfolgt die praktische Prüfung an den Geräten ausschließlich in englischer Sprache.
Was kostet eine UKW Sprechfunkanlage? |
Geräte zum Festeinbau (auf Binnengewässer sind Handsprechfunkgeräte nur für Berufsschiffer erlaubt) mit integriertem DSC Controller sind bereits ab 200€ erhältlich und kosten somit nicht mehr als ein Mobiltelefon. Diese Geräte eignen sich sowohl für den Binnenschifffahrtsfunk als auch für den Seefunk.
Wie läuft die Ausbildung in den Schulungsräumen ab? |
Die Theorie- und Praxisausbildung erfolgt in kleinen Gruppen. Die Terminvereinbarung erfolgt am Infoabend individuell mit der Gruppe. In unseren SRC/UBI-Kursen setzen wir 30 miteinander gekoppelte Funkanlagen (ICOM IC-M505 bzw. ICOM-M330) ein. Unter realistischen (Prüfungs-) Bedingungen können so alle relevanten Verfahren trainiert werden. Gleichzeitig kann die Bedienung der Geräte auch mit Hilfe einer speziellen Software am PC simuliert werden.
Diese praxisbezogene Ausbildung an Originalgeräten zum Erwerb der Funklizenzen bieten nicht viele Ausbildungsstätten an! Bei uns hat jeder Teilnehmer sein eigenes Funkgerät.
Wie läuft die Ausbildung bei den Live-Webinaren ab? |
Mittels modernster Technik (elektronisches FlipChart, Dokumentenkamera, Videokonferenzanlage) ist es uns gelungen, ein virtuelles Unterrichtsformat zu generieren. Selbstverständlich alles live, Sie sehen den Dozenten, den Inhalt der Präsentation und die Skizzen/Erklärungen auf dem Flipchart - wie beim Präsenzunterricht. Die Gerätebedienung wird Schritt-für-Schritt mittels Dokumentenkamera übertragen, perfekt nachvollziehbar von Zuhause.
Das Funkgerät holen Sie vorab in unserem Unterrichtsraum in Esslingen ab und bringen es nach dem Kurswochenende wieder zurück. Alternativ ist auch der Postversand möglich.
Für das Live-Webinar benötigen Sie lediglich eine Internetverbindung sowie einen Browser. Als Endgerät eignen sich PCs, Laptops, iPads, Mobiltelefone, ... mit Lautsprecher. Wir nutzen dafür Zoom. Unter https://zoom.us/join kann direkt mit der Meeting-ID und dem Passwort teilgenommen werden, entsprechende Apps für Mobilgeräte können kostenfrei installiert werden. Falls Sie ein Mikro haben, können Sie während des Kurses live an der Unterhaltung teilnehmen – ansonsten steht Ihnen die Chat-Funktion zur Verfügung.
Wie ist der generelle Prüfungsablauf? |
Die theoretische und praktische Prüfung UBI/SRC findet an einem Tag in unseren Schulungsräumen statt. An der Prüfung wird dieselbe Funkanlage (ICOM IC-M505) wie bei der Ausbildung verwendet. [Mehr]
Wie läuft die Prüfung für das Sprechfunkzeugnis UBI ab? |
1. Der Fragenkatalog für das UBI enthält 130 Fragen. An der Prüfung kommt einer aus 12 möglichen Fragebögen mit 22 Fragen dran. Die Beantwortung erfolgt durch ankreuzen im multiple-choice Verfahren (nur eine von vier vorgegebenen Antworten ist richtig). Es sind max. 22 Punkte erreichbar. Bei 22-18 Punkten hat man bestanden. Von 17-0 Punkten hat man nicht bestanden. Eine mündliche Prüfung ist nicht vorgesehen.
Der Fragenkatalog ist im Bereich Download erhältlich.
2. Aufnahme von einer Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldung in deutscher Sprache.
3. Abgabe von einer Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldung nach Vorgabe eines Textes in deutscher Sprache unter Anwendung der Buchstabiertafel.
4. In der praktischen Prüfung werden die praktische Bedienung und die Verkehrsabwicklung mit einer UKW-Binnenschifffahrtsfunkanlage in deutscher Sprache geprüft. Dazu gehören die Grundfunktionen wie Kanalwahl, Sendeleistung und Rauschunterdrückung (Squelch), die Abwicklung des Binnenschifffahrtsfunks wie Not-, Dringlichkeits-, Sicherheit- und Routineverkehr sowie Testsendungen. Ebenfalls gehören der Anruf an eine bzw. alle Funkstellen und die Beantwortung eines Anrufes dazu.
Die Beantwortung des Fragebogens soll maximal 30 Minuten (80% richtig), die Aufnahme und Abgabe der Texte max. je 15 Minuten, die praktische Prüfung max. 15 Minuten betragen. [Mehr]
Wie läuft die Zusatzprüfung UBI zum SRC ab? |
1. Der Fragenkatalog für die UBI-Ergänzungsprüfung enthält 80 Fragen. An der Prüfung kommt einer aus 12 möglichen Fragebögen mit 10 Fragen dran. Die Beantwortung erfolgt durch ankreuzen im multiple-choice Verfahren (nur eine von vier vorgegebenen Antworten ist richtig). Es sind max. 10 Punkte erreichbar. Bei 10-8 Punkten hat man bestanden. Von 7-0 Punkten hat man nicht bestanden. Eine mündliche Prüfung ist nicht vorgesehen.
Der Fragenkatalog ist im Buchhandel im Moment nicht erhältlich. Die Zusammenstellungen der Prüfungsbögen für die UBI-Ergänzungsprüfung ist unter Download erhältlich.
2. Auf eine Aufnahme von einer Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldung in deutscher Sprache wird bei der Zusatzprüfung verzichtet.
3. Auf eine Abgabe von einer Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldung nach Vorgabe eines Textes in deutscher Sprache unter Anwendung der Buchstabiertafel wird bei der Zusatzprüfung verzichtet.
4. In der praktischen Prüfung wird nur noch die Verkehrsabwicklung mit einer UKW-Binnenschifffahrtsfunkanlage in deutscher Sprache geprüft. Dazu gehören die Abwicklung des Binnenschifffahrtsfunks wie Not-, Dringlichkeits-, Sicherheit- und Routineverkehr. Ebenfalls gehören der Anruf an eine bzw. alle Funkstellen und die Beantwortung eines Anrufes dazu.
Die Beantwortung des Fragebogens soll maximal 30 Minuten (80% richtig), die praktische Prüfung max. 15 Minuten betragen. [Mehr]
Wie läuft die Prüfung für das Funkbetriebszeugnis LRC ab? |
1. Schriftliche Beantwortung eines Fragebogens SRC oder Vorlage des Zeugnisses. Der Fragenkatalog des LRC beinhaltet 76 zusätzliche Fragen. Daraus wird die schriftliche Beantwortung eines Bogens aus 12 möglichen Fragebögen mit 14 Fragen gefordert. Die Beantwortung erfolgt durch ankreuzen im multiple-choice Verfahren (nur eine von vier vorgegebenen Antworten ist richtig). Es sind max. 14 Punkte erreichbar. Bei 14-11 Punkten hat man bestanden. Von 10-0 Punkten hat man nicht bestanden. Eine mündliche Prüfung ist nicht vorgesehen.
Der Fragenkatalog ist im Bereich Download erhältlich.
2. Aufnahme von einer aus 27 Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache mit anschließender Übersetzung ohne Hilfsmittel ins Deutsche wie beim SRC (entfällt bei SRC-Inhabern).
3. Abgabe von einer aus 27 Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache nach schriftlicher Übersetzung eines Textes in deutscher Sprache unter Anwendung des internationalen phonetischen Alphabets und der allgemein gebräuchlichen Abkürzungen und Redewendungen in der Seefahrt wie beim SRC (entfällt bei SRC-Inhabern).
4. Die praktische Bedienung und Verkehrsabwicklung an zwei UKW-DSC-Seefunkanlagen (UKW entfällt bei SRC-Inhabern) sowie zwei miteinander kommunizierenden Grenz- (MF) und Kurzwellen-DSC-Anlagen (HF) des Typs Sailor hc4500b in englischer Sprache. Die Bedienung von Satellitenfunkanlagen wird an einer Software simuliert.
Pflichtaufgaben im Seefunk über Satelliten (Inmarsat A/B/C/M) sind:
- Konfigurieren der Anlage (Betriebsbereitschaft)
- Einleiten und Auslösen eines Seenotalarms
- Herstellen von Telexverbindungen
- Beenden der Betriebsbereitschaft
Sonstige Fertigkeiten / Inmarsat B/C:
- Konfigurieren der Anlage
- Herstellen von Sprechfunkverbindungen
- Editieren und abspeichern eines Textes
- Herstellen von Telexverbindungen
- Herstellen von Fax-Verbindungen
Inmarsat C:
- Editieren und Abspeichern eines Textes
- Adressbuch anlegen
- Logbücher kontrollieren
- Fax absenden
- Access Codes verwenden
Die Beantwortung des Fragebogens SRC soll maximal 30 Minuten, die Beantwortung des Fragebogens LRC soll maximal 20 Minuten (je 80% richtig), die Übersetzung der Texte max. je 15 Minuten, die praktische Prüfung im LRC-Teil max. 30 Minuten betragen.
Wie läuft die Prüfung für das Funkbetriebszeugnis SRC ab? |
1. Der Fragenkatalog für das SRC enthält 180 Fragen. An der Prüfung kommt einer aus 12 möglichen Fragebögen mit 24 Fragen dran. Die Beantwortung erfolgt durch ankreuzen im multiple-choice Verfahren (nur eine von vier vorgegebenen Antworten ist richtig). Es sind max. 24 Punkte erreichbar. Bei 24-19 Punkten hat man bestanden. Von 18-0 Punkten hat man nicht bestanden. Eine mündliche Prüfung ist nicht vorgesehen.
Der Fragenkatalog ist im Bereich Download erhältlich.
2. Aufnahme von einer aus 27 Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache mit anschließender Übersetzung ohne Hilfsmittel ins Deutsche.
3. Abgabe von einer aus 27 Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache nach schriftlicher Übersetzung eines Textes in deutscher Sprache unter Anwendung des internationalen phonetischen Alphabets und der allgemein gebräuchlichen Abkürzungen und Redewendungen in der Seefahrt.
Die Texte sind im Bereich Download erhältlich. Dazu gibt es die passenden Funkvokabeln als Wörterbuch.
4. Pflichtaufgaben sind die praktische Bedienung und Verkehrsabwicklung an zwei miteinander kommunizierenden UKW-DSC-Seefunkanlagen in englischer Sprache. Zwei Bewerber werden zugleich geprüft.
4a. Controller editieren und Senden eines Notalarms oder Speicherabfrage und Bestätigung des Empfangs eines DSC-Notalarms
4b. Aussenden einer Notmeldung oder Controller editieren, Weiterleiten eines Notalarms und-Information der Seefunkstelle in Not
4c. Beenden des Notverkehrs oder Aufhebung eines Fehlalarms
4d. Controller editieren, Senden eines Dringlichkeitsanrufes und Abgabe der Dringlichkeitsmeldung oder Speicherabfrage, Aufnahme der Dringlichkeitsmeldung und Einleitung weiterer Maßnahmen
5. Sonstige Fertigkeiten, wie Einstellen des Controllers, Editieren des Controllers und Senden eines Routineanrufes an eine Küstenfunkstelle, Routinefunkverkehr mit einer Seefunk- oder Küstenfunkstelle oder Funkstille gebieten.
Bei Fehlern bekommt man einen zweiten Versuch für die jeweilige Aufgabe.
Die Beantwortung des Fragebogens soll maximal 30 Minuten (80% richtig), die Übersetzung der Texte max. je 15 Minuten, die praktische Prüfung max. 20 Minuten betragen. [Mehr]
Welche Kosten fallen außer der Kursgebühr noch an? |
Außer der Kursgebühr fallen noch folgende Kosten an:
Prüfungsgebühr "UBI" 108,71€ (ist direkt an die Prüfungskommission zu zahlen)
Prüfungsgebühr "SRC" 127,88€ (ist direkt an die Prüfungskommission zu zahlen)
Prüfungsgebühr "UBI&SRC" 236,59€ (ist direkt an die Prüfungskommission zu zahlen) [Mehr]
Was passiert wenn ich den Kurs unterbrechen muss? |
Es besteht die Möglichkeit, innerhalb von 12 Monaten nach Kursbeginn kostenlos an weiteren Theorie-/Praxisterminen teilzunehmen.
Wie lange ist mein Funkzeugnis gültig? |
Sportbootführerscheine und Funkzeugnisse in der Sportschifffahrt sind lebenslang gültig. Eine zeitliche Einschränkung gibt es nur bei Berufszeugnissen. Ein Sportbootführerschein wird aber ungültig, wenn die Voraussetzungen, z. B. die Sehfähigkeit nicht mehr gegeben sind. Eine jährliche Überprüfung gibt es nicht.